Kuppel
Kostbare Stukkaturen (Akanthusblätter, Früchte, Girlanden, Perlstäbe, stilisierte Figuren), farblich gut abgestimmt, schmücken die pyramidenartige Kuppel.
In ihr befinden sich vier von Blattornamenten eingerahmte Bilder . Daß sie aus der Werkstätte des Münchner Hofmalers Nikolaus Prugger stammen, wie angenommen wurde, ist eher unwahrscheinlich. Sie galten schon den Kirchvätern als Vorbilder für Maria. Wenn es im Magnifikat, dem Lobgesang Mariens, heißt: "Der Mächtige hat Großes an mir getan", so können diese Frauen von sich sagen: JAHWE rettet sein Volk aus großen Gefahren und bedient sich ,,schwacher" Frauen als Werkzeug. |
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Die junge Witwe JUDIT (mit dem Beinamen PROTECTRIX - BESCHÜTZERIN) tadelt unter Hinweis auf das bisherige Eingreifen Jahwes den Mangel an Glauben und Gottvertrauen des Volkes. In der fast aussichtslosen Notlage seines Kampfes gegen die Großmacht Assur sieht sie eine Prüfung Gottes, in der es gilt, sich zu bewähren. Von einer Dienerin begleitet, begibt sich Judit ins feindliche Lager und erhält dank ihrer Schönheit Zutritt zum Feldherrn. Am vierten Tag wird sie zum Gastmahl des Hofes geladen, der dabei eine eindeutige Absicht verfolgt, aber vom Wein übermannt in tiefen Schlaf fällt. Judit schlägt dem Heerführer mit einen Schwert den Kopf ab. |
Heimgekehrt zu ihren Landsleuten, jubeln ihr alle zu; in einem Dank- und Siegeslied aber bekennt Judith: Nicht ich, sondern Gott hat Israel aus der Gewalt seiner Feinde befreit. Jahwe, der sich selbst stets treu bleibt, belohnt das Vertrauen mit Treue zu seinem Volk. Bild gegenüber mit dem Titel PATRONA - SCHUTZFRAU zeigt die Königin ESTER. |
Ihre Geschichte hat einen historischen Kern. Sie stammt aus vornehmen jüdischen Familie. Ihrer Anmut wegen wurde sie bald in den königlichen Harem geholt und schließlich von Artaxerxes zur Königin gekrönt. Als der einflußreiche Haman die Vernichtung aller Juden im Perserreich plante, wurde Ester zur Fürbitterin ihres Volkes. Obwohl sie mit der Todesstrafe rechnen mußte, wagt sie sich unangemeldet in die "Höhle des Löwen" und bewies dabei ebensoviel Mut wie Klugheit. Der Herrscher erfuhr hierbei zum ersten Mal von der jüdischen Herkunft und Religion seiner Frau. |
Der Gott Israels aber stimmte das Herz des Königs gnädig und veranlaßte ihn, den Vernichtungsplan des Haman außer Kraft zu setzen. So wurde Ester zur Schutzherrin ihres Volkes, während Maria Patronin der ganzen Kirche ist. Seit Jahrhunderten sprechen wir das uralte Gebet: "Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, heilige Gottesmutter." Auch das Bild über dem Hochaltar erinnert an eine Frau des lten Testaments, die durch ihren Einfluß als Mutter auf Maria hinweist. |
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Dargestellt ist der weise König Salomo und seine MUTTER - MATER - BATSEBA. David hatte mit Batseba Ehebruch begangen und sogar ihren Mann Uria im Krieg sterben lassen. Gottes Strafe bleibt nicht aus. Das Kind, das aus dieser Verbindung geboren wird, stirbt. |
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Mit prophetischer Gewißheit bestimmte sie auch Ort und Zeit des Angriffes und überzeugte Barak, daß Jahwe den Sieg herbeiführen
Ein solches Bildprogramm ist charakteristisch für die Barockzeit; tatsächlich macht es einen Schwerpunkt der barocken Kirchenzier aus. Wie sinnvoll sind diese vier Leitbilder aus dem Alten Testament für die Verkündigung, wie aussagekräftig ihr Hinweis auf Maria, wie pädagogisch klug das Herausstellen der Tugenden dieser Frauen: ihre Treue, ihr Mut, ihr Gottvertrauen, ihr Sinn für Gerechtigkeit und ihre Hilfsbereitschaft. All die erwähnten Tugenden gelten nicht nur für Maria, sondern für jeden Christen. Schließlich sind es eindrucksvolle, ja spannende Geschichten aus der in der Bildersprache der Barockzeit allgegenwärtigen Bibel, die hier dem Betrachter vorgestellt werden. |